O Tannenbaum (Wie falsch ist dein Gemüte)

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O Tannenbaum (Wie falsch ist dein Gemüte)

O Tannenbaum, o Tannenbaum
wie treu sind deine Blätter
Du grünst nicht nur zur Sommerzeit
nein auch im Winter, wenn es schneit
O Tannenbaum, o Tannenbaum
wie treu sind deine Blätter

O Mägdelein, oMägdelein
wie falsch ist dein Gemüte
Du schwurst mir Treu in meinem Glück
nun arm ich bin, gehst du zurück
O Mägdelein, o Mägdelein
wie falsch ist dein Gemüte

Die Nachtigall, die Nachtigall
nahmst du dir zum Exempel
sie bleibt solang der Sommer lacht
im Herbst sie sich von dannen macht
Die Nachtigall, die Nachtigall
nahmst du dir zum Exempel

Der Bach im Tal, der Bach im Tal
ist deiner Falschheit Spiegel
er strömt allein, wenn Regen fließt
bei Dürr‘ er bald den Quell verschließt
Der Bach im Tal, der Bach im Tal
ist deiner Falschheit Spiegel

Text: Joachim August Christian Zarnack
Musik: auf die Melodie von „Es lebe hoch der Zimmermannsgesell

Zarnack ließ sich bei dieser Liebesklage – vor allem für die erste Strophe – inspirieren von einem älteren Volkslied, er schrieb den Text auf ein Handwerkslied der Zimmerleute und veröffentlichte die erste Strophe mit der Melodie im Weisenbuch zu „Volkslieder für Volksschulen (1820). Diese Melodie unterscheidet sich aber deutlich von der heute gesungenen zu „O Tannenbaum“, auf die auch Gott grüß dir Bruder Straubinger gesungen wurde.

Liederthema:
Liederzeit: vor 1814 : Zeitraum:
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Geschichte dieses Liedes:
Musiker:
CD-Tipp:

Dieses Lied auf dem Album:

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Preis der deutschen Schallplattenkritik: Von der Liebe und ihren Bedingungen im Alltag. Liebeslieder aus sechs Jahrhunderten, wunderschön aufgemacht: Mit 40-seitigem, reich bebildertem Booklet mit historischen „Liebesgaben“ – als Gast: Cynthia Nickschas. Urvertraut und doch unerhört neu: ein kleines Meisterstück! (Westdeutsche Allgemeine Zeitung) Hörproben und Bestellmöglichkeit

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Das heute nahezu auf der ganzen Welt bekannte Weihnachtslied „O Tannenbaum“ war mit einem völlig anderen Text ursprünglich ein studentisches Sauflied, was man ihm in manchen Parodien und Interpretationen auch noch anmerkt: Grüß Gott dir Bruder Straubinger“ und weiter „Das Bier ist gut geraten“.  Erst als die Sitte, den Tannenbaum als Weihnachtsbaum zu schmücken sich  gegen Ende des 18. Jahrhunderts  in ganz Deutschland verbreitete, konnte die Melodie umgedichtet und als Weihnachtslied populär werden.

Die Melodie von „O Tannenbaum“ wurde vermutlich über deutsche Auswanderer die Hymne vier amerikanischer Bundesstaaten und außerdem ein sozialistisches Lied, das heute noch auf den Parteitagen der englischen und irischen Labourparty gesungen wird. „The peoples flag is deepest red (The scarlett Banner)“. Als solches politisches Lied stand es auch als Nr.1 im Liederbuch der Wobbles, der „Industrial Workers of the World“ und wurde beim „Bread & Roses„-Arbeitskampf  1912 in Larence, Massachussets gesungen.

Vom Text her aber ist „O Tannenbaum“ zuerst eine Liebesklage gewesen, dann erst ein Weihnachtslied, geschrieben von einem Herrn Eskuche, der auch „Alle meine Entchen“ textete.

"O Tannenbaum (Wie falsch ist dein Gemüte)" in diesen Liederbüchern

u.a. in Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1858) — Liederbuch des Handwerker-Vereins zu Potsdam (1859) — — Liederbuch Postverbnd (1898) — Albvereins-Liederbuch (ca. 1900) — Des Rennsteigwanderers Liederbuch (1907) — Weltkriegs-Liedersammlung (1926) —