Deutschsprachige Lieder vom Ulinger oder „Blaubart“ gibt es etwa seit dem 16. Jahrhundert. Wir erfahren aus diesen Liedern von einem Ritter, der mit seinem Gesange eine junge Frau anlockt, die dann von ihm getötet werden soll. Bereits elf Frauen hatte er betört und ermordet, aber die zwölfte kann sich wehren. In anderen Varianten wird auch sie getötet, aber der Mord durch ihren Bruder gerächt. Auch in Kinderspielen finden sich noch Spuren dieser schrecklichen Geschichte.
Die älteste Fassung von einem unbekannten Dichter stammt von einem Fliegenden Blatt : “Ein hübsch Lied vom dem Ulinger” – gedruckt zu Nürnberg durch Friderich Gutknecht , zwischen 1554 und 1580 –
Zu dem Lied gibt es vier Melodien , die erste Melodie aus Hessen-Darmstadt ( abgedruckt in Deutscher Liederhort , 1856) — die zweite Melodie aus Lothringen , um 1928 aufgezeichnet, die dritte Melodie aus Oberhessen , die vierte Melodie um 1812 aus der Gegend von Breslau .
Später meist unter dem Titel “Es ritt ein Reiter wohl durch das Ried ist der Stoff ist in zahlreichen Fassungen überliefert. Es handelt von einer Gewalttat an einem jungen Mädchen, die durch ihren Bruder gerächt wird, Diese ging mehr oder freiwillig mit ihrem Mörder, einem Reiter, der sie durch ein Lied verführt. Siehe auch den Wikipedia-Artikel über Mädchenmörder im Volkslied
Zweite Melodie zu "Mariechen saß auf einem Stein (Mord)"
Anmerkungen zu "Mariechen saß auf einem Stein (Mord)"
Dieses Lied ist in vielen Varianten verbreitet und wird zur gleichen Melodie gesungen wie „Dornröschen war ein schönes Kind„, welches auf Die Anna saß am Breitenstein zurückgeht
Es erinnert an die Sage vom Ritter Blaubart, der viele Frauen auf seinen Schloß nahm und tötete. Die deutsche Sage nennt als Mörder den Ritter Ulmger aus Baden. Bekannt wurde die Geschichte von den angeblichen Frauenmorden aus dem Märchen vom französischen Ritter Blaubart . In vielen Variationen von Kindern gesungen: heute noch Reste der alten Geschichte in der Fassung „Dornröschen war ein armes Kind“
Andere Version:
Mariechen saß auf einem Stein
Da ging die Türe ling ling ling
Da trat der böse Ritter ein
Der Ritter zog den Säbel raus
Da ging die Türe ling ling ling
Da trat der liebe Vater ein:
Mariechen, warum weinest du?
Ich weine, daß ich sterben muß.
Da ging die Türe ling ling ling
Da trat die liebe Mutter ein
Mariechen, warum weinest du?
Ich weine, daß ich sterben muß.
Der Ritter steckt den Säbel ein.
Jetzt laßt uns alle lustig sein!
Vergleiche auch:
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