Johann Gottfried Seidelbast (2)

»

Johann Gottfried Seidelbast
war ein junger Gymnasiast,
liebte die Elisabeth
denn sie war so hübsch und nett
dick und fett.

Jeden Morgen um halb zehn
sah man sie beisammen stehn
wie sie küßten, lachten, lachten
keine Schularbeiten machten

Da gab der Direktor drum
ihnen das Consilium
Vater sie enterbte
und das Fell vergerbte

Johann Gottfried Seidelbast
hängte sich an einen Ast,
streckte dann die Zunge raus
weil ihm ging die Puste aus

Als Elisabethula
diesen so hängen sah
wollte sie nicht länger leben
und hängte sich daneben

Die Moral von der Geschicht
liebe als Pennäler nicht
Liebe lieber als Studente
Ja das nimmt ein bess´res End

Text und Musik: anonym
vergleiche die ältere Version
in Die weiße Trommel (1934) — ähnlich in Der Pott (1935, 1942)


CDs und Bücher mit Johann Gottfried Seidelbast (2):

Abweichungen im Text

  • 1.2: war ein Gymnasiast
  • 1.4: die war so jung und nett., jung und nett
  • 2.1-4: Bis abends um halb zehn, konnte man die beiden sehen, knutschten sich, das alles kracht, keine Schularbeit gemacht (Der Pott, 1942)
  • 3.3: Der Vater ihn enterbt und ihm Fell vergerbt
  • 4.3: Die Zunge streckt der Schuft heraus bis ihm ging die Lufte aus
  • 5.2: als sie ihn da hängen sah, ward ihr gram das Leben
  • 6.1-4: Die Moral von der Geschicht, liebe kleine Mädchen nicht, sonst geht’s dir wie diehisen Gottlieb und Elisen