In Böhmen liegt ein Städtchen
das kennt wohl jedermann
die allerschönsten Mädchen
trifft man darinnen an
Und in dem kleinen Städtchen
liegt eine Garnison
von lauter schmucken Jägern
ein ganzes Bataillon
Und jeder von den Jägern
liebt ein Mägdelein
und jedes von den Mädchen
möcht einen Jäger frein
Da mußten sie marschieren
hinaus zum blutigen Krieg
zu streiten für den Kaiser
zu kämpfen um den Sieg
Im Maimond neunundfünfzig
da ging der Jammer los
da weinten alle Mädchen
da weinten klein und groß
Im Hage bei Magenta
grub man ein großes Grab
da senkte man die Braven
die Tapfern all hinab
Dort liegen sie beisammen
zwölfhundert an der Zahl
getroffen von den Kugeln
getroffen von dem Stahl
Gemein´ und Offiziere
sie ruhn in einem Grab
und die zum Sturmmarsch bliesen
riß auch der Tod hinab
Zwei Hörner hört man blasen
sie klingen hell und laut
da freut sich manche Mutter
da freut sich manche Braut
Sie warten vor den Toren
und alles man vergißt
denn jede hofft zu finden
was ihr am liebsten ist
Es flattert keine Fahne
kein Tambour schlagt den Streich
so ziehen sie zur Heimat
so müde und so bleich
Zwei Hörner hört man blasen
im dumpfen Trauerton
wir sind die letzten sieben
vom Jägerbataillon
Text: Verfasser unbekannt
Musik: Verfasser unbekannt
Text und Musik: Verfasser unbekannt
Dieses Fassung von „In Böhmen liegt ein Städtchen“ in Weltkriegs-Liedersammlung (1926)