Im Jahre einundsiebzig da war die Freude groß

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Im Jahre einundsiebzig
da war die Freude groß
als Frankreich wir besiegten
jetzt geht es wieder los
Revanche! tönt es nah und fern
Elsaß-Lothringen hätt´ man gern
und noch ein Stückchen drüber
vielleicht bis Köln am Rhein

Weil sie schwach sich fühlten
da suchten sie umher
Rußland war bald gewonnen
das hielt fürwahr nicht schwer
Sie pumpten Geld dem großen Zar
der immer am Bankerotte war
da hatten sie schon einen
gewonnen offenbar

Voll Freude sah das Bündnis
das schlaue Engeland
es hetzte und es schürte
den Funken hell zum Brand
Es war von jeher drauf bedacht
zu schwächen Deutschlands Ruhm und Macht
wir wurden ihm zu mächtig
zu Wasser und zu Land

So waren es schon dreie
Nun hub ein Werben an
die Deutschen müssen nieder
Als Vierter half Japan
Die Belgier waren längst im Bund
auch Serbien es für gut befund
sogar Klein-Montenegro
trat bei zu jeder Stund

England fing an zu teilen
vorläufig auf Papier
Da blieb dem Deutschen Reiche
ein kleines Stückchen schier
Thüringen, Greiz, Schleiz, Lobenstein
genug mag das als Deutschland sein
das andere nehmen wir
vorläufig auf Papier

Nun wohl, ihr bösen Sieben
das Teilen ist sehr schön
doch wird nach deutschen Hieben
die Lust euch wohl vergehn
Der Kaiser rief und wir sind hier
ihr bösen Sieben seht euch für
und teilt man, teilen wir
doch nicht bloß auf Papier

Text und Musik: Verfasser unbekannt , ohne Angaben unter dem Titel „Die bösen Sieben“ (vermutlich 1914)
in: Weltkriegs-Liedersammlung (1926)

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