Gesang verschönt das Leben
Gesang erfreut das Herz
Ihn hat uns Gott gegeben
zu lindern Sorg´ und Schmerz
Die Vöglein alle singen
ein lieblich Mancherlei
Sie flattern mit den Schwingen
und leben froh und frei
Es tönet aus den Lüften
im hohen Jubilo;
In Wäldern und in Triften
singt Menschen und seid froh!
Wohlauf denn! laßt uns singen
den muntern Vögeln gleich
Laßt all´ ein Lied erklingen
an Lieb und Freude reich
Text: Verfasser unbekannt. (Krebs ?) Zuerst in Neue und erneuerte Lieder nach alten und bekannten Melodien, Leipzig, bei Theodor Seeger, 1803, ursprünglich zehn Strophen, siehe unten
Musik: auf die Melodie „Frisch auf zum fröhlichen Jagen“, weitere Singweisen von Siegfried Schmitt (1795) bzw. Carl Friedrich Zelter (1810)
1802 schrieb Novalis ein innig-gläubiges Gedicht auf Jesus, der so viel am Kreuz erlitten hat und dessen Leiden dennoch ganz in Vergessen gerieten. Zehn Jahre darauf nahm Max von Schenkendorf dieses Gedicht als Inspiration und verfasste während der Befreiungskriege gegen das Frankreich Napoleons ein Lied auf den „Turnvater Jahn“ (Erneuter Schwur, an den Jahn, von wegen des heiligen teutschen Reiches), das dann vielfach nachgedichtet und im Liederbuch der SS in der Zeit des Nationalsozialismus gleich nach dem Horst-Wessel-Lied stand. Als Melodie verwendete Schenkendorf die des französischen Liedes „Pour aller à la chasse, il faut être matinal“ („Frisch auf zum fröhlichen Jagen“).
Dieses heute noch bekannte Jagdlied wurde erstmals 1723 als „Auf auf auf auf zum Jagen“ von Gottfried Benjamin Hancke ins Deutsche übertragen. Die „schmissige“ Melodie ist vielfach mit neuen Texten versehen worden, so z. B. 1742 von Christian Friedrich Henrici (genannt Picander) und Johann Sebastian Bach in der Bauernkantate (Mer hahn en neue Oberkeet, Aria 16 „Es nehme zehntausend Dukaten…“) und in den Befreiungskriegen um 1813 von Friedrich de la Motte Fouqué, der die erste Zeile in „Frisch auf zum fröhlichen Jagen“ änderte. Bis zum Ersten Weltkrieg wurde vor allem diese militärische Fassung vielfach gedruckt.
Goethes „Bundeslied“ von 1775 wurde – neben späteren Vertonungen – auch auf diese Melodie gesungen, eventuell schrieb Goethe den Text bereits auf „Pour aller à la chasse“? Besonders populär wurden die Neutextungen durch Max von Schenkendorf „Erhebt euch von der Erde“ (1813) und „Wenn alle untreu werden“ (1814) aus den Befreiungskriegen.
Anmerkungen zu "Gesang verschönt das Leben"
Franz Magnus Böhme schreibt in: „Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895):: „Text zuerst in Neue und erneuerte Lieder nach alten und bekannten Melodien, Leipzig, bei Theodor Seeger, 1803 Nr. 1. Von den zehn vierzeiligen Strophen sind hier die ersten vier als die schönsten ausgewählt und der Melodie „Frisch auf zum fröhlichen Jagen“ unterlegt.“
Weitere Strophen von „Gesang erfreut das Leben“:
Ein Lied dem Freundschaftsbande,
Das uns zusammenhält,
Dem theuren Vaterlande,
Der ganzen Menschenwelt!
Dem Manne, teutsch und bieder,
Der nützet, wo er kann;
Dem Edeln, der sich Brüder
Durch Gutesthun gewann!
Der Ruhe, die uns fächelt,
Und Müh‘ und Schweiß versüßt;
Dem Mädchen, das uns lächelt,
Dem Weibchen, das uns küßt!
Der holden Muttererde;
Sie ist ja wunderschön,
Und hat sie gleich Beschwerde,
Es ist doch auszustehn.
Und wiegt fürwahr! die Freuden,
Die sie uns beut nicht auf.
Vom Kommen bis zum Scheiden
Beblümt sie unsern Lauf.
Glückauf zur fernern Reise,
Die Hoffnung eilt voran,
Und macht die rauhen Gleise
Zu einer glatten Bahn.
Das Herz, ihr hingegeben,
Der Hoffnung, ihr allein!
So wird das ganze Leben
Gesang und Jubel sein.
Gesang verschönt das Leben
Gesang erfreut das Herz
ihn hat uns Gott gegeben
zu lindern Sorg´ und Schmerz
Wohlauf, so singt dem Lande
das uns zusammenhält
dem teuren Vaterlande
der ganzen Menschenwelt
Dem Manne, deutsch und bieder
der nützet, wo er kann
dem Edlen, der sich Brüder
durch Gutestun gewann
Der Ruhe, die uns fächelt
und Müh´ und Schweiß versüßt
dem Mädchen, das uns lächelt
dem Weibchen, das uns küßt
Der holden Mutter Erde
sie ist ja wunderschön
und hat sie gleiche Beschwerde
es ist doch auszustehen
Und wiegt fürwahr die Freuden
die sie uns beut nicht auf
Vom Kommen bis zum Scheiden
beblümt sie unsern Lauf
Glück auf zur fernern Reise
die Hoffnung eilt voran
und macht die rauen Gleise
zu einer ebnen Bahn
Das Herz dir hingegeben
der Hoffnung ihr allein
so wird das ganze Leben
Gesang und Jubel sein
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