Es seind einmal drei Schneider gewes´n, oje
Es seind einmal drei Schneider gewes´n
Die hab´n ein Schnecken fürn Bären angesehn
Oje,oje,oje
Sie waren dessen so voller Sorgen, o je
Und haben sich hintern Zaun verborgen…
Und als sie sein zusammenkomm’n, oje!
So hat ein jeder ’s Gewäfe genomm’n.
Nadel, Pfriem und Ehlenstab, oje!
Nichts geht als Curaschi ab.
Und als es kame zu dem Streit, oje!
Da macht ein Jeder Reu und Leid.
Der Erste sagt: Geh du voran!, oje!
der Andre sagt: Ich trau mir nit dran!
Der Dritte war wol auch dabei, oje!
und sagt; Er frißt uns alle Drei!
Heraus mit dir, du Teuxels-Viech, oje!
wenn du willst haben einen Stich!
Der Schneck der steckt die Hörner ‚raus, oje!
Die Schneider zittern, es ist ein Graus.
Und als der Schneck das Haus bewegt, oje!
So haben die Schneider das Gewehr gestreckt.
Der Schneck der kriecht zum Haus heraus, oje!
Und jagt die Schneider zum Tempel hinaus.
Text: Verfasser unbekannt – Spottlied auf die Schneider –
Musik: auf die Melodie von Es ritten drei Reiter zum Tor hinaus, Eine weitere Vertonung von Himmel, die aber nicht „volkstümlich“ geworden ist.
in Deutscher Liederhort I (1856, Nr. 187) und Liederhort III (1894, Nr. 1633 „Schneider-Courage“)
Text aus von Arnim’s Sammlung im Wunderhorn I. 325 (Erk’s Ausgabe II. 395). Auch mehrfach mündlich aus Hessen, Schwaben, etc. Daher mit Melodie bei ErK I. 4, Nr. 16 und Liederhort Nr. 187. Die Melodie ist gleich der: „Es ritten drei Reiter zum Tore hinaus“. Die erste Zeile jeder Strophe wird zweimal wiederholt und „O je!“ als Refrain angesetzt, wie am Anfang zu sehen ist. In ähnlicher Version findet sich das Lied auch in: Verklingende Weisen – Volkslieder aus Lothringen Band II (1928)