Es ritt ein Herr und auch sein Knecht,
Zucker un Kauken!
Den schmalen Steg, den breiten Weg.
Zucker un Kauken un Branntewein,
solln wir da nicht lustig sein?
Zucker un Kauken!
Wat fand sik an dem Wege stahn?
Eine Linne was scheuf, was wohl getan.
Wat satt sik op de Linne un sang?
Darob satt sik eine Diube un sang.
Dei Herr ward sik de Diube gram,
hei steig sik selbst den Baum hinan.
As hei des Baumes Midde kam,
de Twuige waren treug, hei fall derab.
Quelle: Deutscher Liederhort (1856, Nr. 77, aus Soest in Westfalen). Diese Fassung des Liedes vom Herrn und seinem Schildknecht wurde.von dem Seminarlehrer W. Dahlhoff an Ludwig Erk eingesandt. Der Einsender bemerkt: »Diese alte Ballade singen die Landleute beim Flachsausraufen. Es ist das Lied, wozu auch viele Strophen gehören, überall in Westfalen und auch in Hamm ( Grafschaft Mark ) bekannt.« Es handelt sich um die verbreitete Ballade von »Herr und Schildknecht«.