Es marschierten drei Regimenter wohl über den Rhein
ein Regiment zu Fuß, ein Regiment zu Pferd
und auch ein Regiment Dragoner
Bei einer Frau Wirtin da kehrten sie ein
die hatt‘ ein schwarzbrauns Mägdlein
die schlief wohl ganz alleine.
Und als das schwarzbraun Mädel vom Schlaf erwacht,
Vom Schlaf erwacht und sich bedacht
da fing sie an zu weinen
„Ach schönste Madmoiselle, warum weinet sie so sehr?“
„Ein junger Offizier von eurer Compagnie
Hat mir die Ehr genommen!“
Der Hauptmann das war gar ein zorniger Mann,
Die Trommel ließ er rühr’n, die Trommel ließ er rühr’n
Den Feldmarsch ließ er schlagen
Er ließ sie aufmarschieren zu Zweien und zu Drein
zu Dreien und zu Vieren, zu Vieren und Zwein
daß sie ihn sollt erkennen.
„Ach schönste Madmoiselle, ach kennt sie ihn nicht?“
„Da vorn tut er reiten, der Dritte in dem Ritt
Der jetzt die Fahne tut schwenken.“
Der Hauptmann der war gar ein zorniger Mann
einen Galgen ließ er baun, gar weit zu schaun
den Fähnrich dran zu hängen
„Ach liebe Kameraden, um was ich euch noch bitt:
So jemand nach mir fragt, daß ihr ihm sagt
ich wär mit Ehr’n erschossen.“
Des andern Morgens früh kam Fähnrichs seine Frau:
„Ach Gott, wo ist mein Mann? Ach Gott, wo ist mein Mann?
Wo mag er sein geblieben?“
„Ach schönste beste Frau, euer Mann der ist nun tot!
Da draußen vor dem Tor, da draußen vor dem Tor
hab’n ihn zwei Spanier erschossen.“
So geht es in der Welt, wenn man verheirat´ ist
so geht es in der Welt, so geht es in der Welt
muß eins das andre lassen
Text und Musik: Verfasser unbekannt
Deutscher Liederhort (Nr. 132)
Text nach Hoffmann und Richter, Schlesische Volkslieder 1842, Nr 233
Melodie und der vollständigste Text bei Erk I 2 63 aus dem Bergischen um 1836
Um 1700 entstanden
in späteren Versionen wird der Fähndrich von Franzosen bei Sedan (1871) erschossen