Der Sänger geht auf rauhen Pfaden
Zerreißt in Dornen sein Gewand
Er muß durch Fluß und Sümpfe baden
Und keins reicht hülfreich ihm die Hand
Einsam und pfadlos fließt in Klagen
Jetzt über fein ermattet Herz
Er kann die Laute kaum noch tragen
Ihn übermannt ein tiefer Schmerz
Ein traurig Los ward mir beschieden
Ich irre ganz verlaßen hier
Ich brachte Allen Luft und Frieden
Doch Keiner teilte sie mit mir
Es wird ein jeder seiner Habe
Und seines Lebens froh durch mich
Doch weißen sie mit karger Gabe
Des Herzensforderung von sich
Man läßt mich ruhig Abschied nehmen
Wie man den Frühling wandern sieht
Es wird sich Keiner um ihn grämen
Wenn er betrübt von dannen zieht
Verlangend sehn sie nach den Früchten
Und wißen nicht daß er sie saet
Ich kann den Himmel für sie dichten
Doch meiner denkt nicht Ein Gebet
Ich fühle dankbar Zaubermächte
An diese Lippen fest gebannt
O! Knüpfte nur an meine Rechte
Sich auch der Liebe Zauberband
Es kümmert Keiner sich des Armen
Der dürftig aus der Fremde kam
Welch Herz wird sein sich noch erbarmen
Und lösen seinen tiefen Gram
Text: Novalis (1772-1801)
Musik: August Leopold Crelle (1780-1855) . Luise Reichardt (1779-1826)