Das Volk steht auf, der Sturm bricht los
Legt nicht die Hände feig in den Schoß
Seht die Vampyre auf gold’nen Stühlen
Laßt sie nun endlich die Volkskraft fühlen
Rottet sie aus , die erbärmliche Brut
Wer gab ihr Leben? – Unser Blut
Wer gab ihr Reichtum? – Unser Gut
So zeigen wir auch unsern Mut
Zeigt ihn doch! Brecht das Joch
Freie Arbeit lebe hoch
Wo ist der Schatz, den Tag und Nacht
Mühselig ringend ans Licht wir gebracht?
In den Palästen liegt er in Massen,
Wo ihn die Diebe „gesetzlich“ verprassen.
Rottet sie aus :,: die erbärmliche Brut :,:
Wer gab ihr Leben? – Unser Blut!
Wer gab ihr Reichtum? – Unser Gut!
So zeigen wir auch unsern Mut!
Zeigt ihn doch! Brecht das Joch!
Freie Arbeit lebe hoch!
Nach lange Arbeit kurze Rast,
Unsere Kräfte versagen fast;
Während für andre wir Reichtum erwerben,
Müssen wir frühzeitig kraftlos verderben.
Rottet sie aus , die erbärmliche Brut
Wer gab ihr Leben? – Unser Blut!
Wer gab ihr Reichtum? – Unser Gut!
So zeigen wir auch unsern Mut!
Zeigt ihn doch! Brecht das Joch!
Freie Arbeit lebe hoch!
Man hat sich nicht mit uns begnügt,
Nicht mit der Schmach, die man uns zugefügt
Unsere Weiber, unsere Kinder
Wurden gekauft und entehrt durch die Sünder
Rottet sie aus die erbärmliche Brut
Wer gab ihr Leben? – Unser Blut!
Wer gab ihr Reichtum? – Unser Gut!
So zeigen wir auch unsern Mut!
Zeigt ihn doch! Brecht das Joch!
Freie Arbeit lebe hoch!
Man zwingt des Volkes Jugendkraft
In des Soldatenrocks elende Haft:
Lehret sie dort für glitzernde Orden
Schonungslos wehrlose Brüder ermorden.
Rottet sie aus die erbärmliche Brut
Wer gab ihr Leben? – Unser Blut!
Wer gab ihr Reichtum? – Unser Gut!
So zeigen wir auch unsern Mut!
Zeigt ihn doch! Brecht das Joch!
Freie Arbeit lebe hoch!
Der Ruf erschallt, die Fahne fliegt;
Wissen wir doch, daß die Freiheit siegt!
Bis wir der Menschheit den Frieden errungen,
Sei es in stürmenden Kämpfen gesungen:
Rottet sie aus die erbärmliche Brut
Wer gab ihr Leben? – Unser Blut!
Wer gab ihr Reichtum? – Unser Gut!
So zeigen wir auch unsern Mut!
Zeigt ihn doch! Brecht das Joch!
Freie Arbeit lebe hoch!
Text: Verfasser unbekannt, dieses martialische Lied geht zurück auf ein Gedicht von Theodor Körner aus den Befreiungskriegen gegen Napoleon-
Musik: Das Volk steht auf
in: Liederbuch für das arbeitende Volk (1891, 2. Auflage) — Kampfgesang (1921)