Da streiten sich die Leut herum
oft um den Wert des Glücks
Der eine heißt den andern dumm
am End weiß keiner nix
Da ist der allerarmste Mann
dem andern viel zu reich
das Schicksal setzt den Hobel an
und hobelt alles gleich
Die Jugend will stets mit Gewalt
in allem glücklich sein
doch wird man nur ein wenig alt
da gibt man sich schon drein
Oft zankt mein Weib mit mir, o Graus
das bringt mich nicht in Wut
da klopf ich meinen Hobel aus
und denk: du brummst mir gut
Zeigt sich der Tod einst, mit Verlaub
und zupft mich: Brüderl kumm
da stell ich mich ein wenig taub
und schau mich gar nicht um.
Doch sagt er: Lieber Valentin
mach keine Umständ, geh
so leg ich meinen Hobel hin
und sag der Welt ade
Text: Ferdinand Raimund (in seinem Zaubermärchen „Der Verschwender“ – 1834)
Musik: Konradin Kreutzer (1780 – 1849) , dem Beethoven seine Kreutzersonate widmete
meist nur Strophen 1-3 oder 1-4 – auch als „Was streiten sich die Leut herum“
in. Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895)