Bald fällt von diesen Zweigen
Das letzte Laub herab.
Die Busch´ und Wälder schweigen,
Die Welt ist wie ein Grab
Wo sind sie denn geblieben?
Ach, sie sangen einst so schön
Der Reif hat sie vertrieben
Weg über Tal und Höh´n.
Und bange wird´s und bänger
Und öd´ in Feld und Hag;
Die Nächte werden länger
Und kürzer wird der Tag
Die Vögel sind verschwunden,
Suchen Frühling anderswo;
Nur wo sie den gefunden,
Da sind sie wieder froh.
Und wenn von diesen Zweigen
Das letzte Laub nun fällt,
Wenn Busch´ und Wälder schweigen,
Als trauerte die Welt
Dein Frühling kann nicht schwinden,
Immer gleich bleibt dein Geschick,
Du kannst den Frühling finden
Noch jeden Augenblick
Text: Hoffmann von Fallersleben – 1836
Musik: anonym – Französische Volksweise (auch: Ich hab die Nacht geträumet ?)
unter anderem in: Deutsches Lautenlied (1914) — Schulgesangbuch für höhere Lehranstalten (1920) —